Strategische Unternehmensführung

Unternehmen stehen heute und in Zukunft in immer dynamischer werdenden Umfeldern. Während vor hundert Jahren die Massenproduktion von Ein-Produkt-Unternehmen für  Wettbewerbsfähigkeit stand, stehen heute kundenindividuelle Produkte im Vordergrund der Innovation.

Die heutigen Unternehmen sind auch in ihren inneren Strukturen komplexer geworden. Große bis mittelgroße Unternehmen weisen mittlerweile längst keine Zwei-Schicht-Hierarchien mehr auf, sondern sind ein Hierarchiegeflecht aus Führungskräften, Shareholdern (Teilhabern), Mitarbeitern, Aufsichtsrat und Betriebsrat. Hinzu kommen etliche externe Teilnehmer, wie Banken, Versicherungen, Lieferanten, Behörden, Kammern und Verbände.

Für die Unternehmensführung gibt es nach außen hin drei Richtungen, auf welche das Unternehmen auszurichten ist:

  1. Kunden: Jede strategische Führung eines gewinnorientierten Unternehmens ist auf Kundenorientiertheit fokussiert. Die Kunden sind der wahre Finanzierer eines jeden Wirtschaftsunternehmens.
  2. Unternehmenspartner: Lieferanten (Vorleister), Logistikpartner, Unternehmensberatungen, Banken, Finanzdienstleiter und Shareholder (private Investoren bzw. Eigenkapitalgeber). Ohne diese Partner kann das Unternehmen seine Leistungsfähigkeit nicht erreichen und damit auch keine Kundenorientierung gewinnen. Eine besondere Rolle spielen die Shareholder. Das interne Rechnungswesen (Controlling) dient der Analyse, Überwachung und Optimierung der Geldflüsse im Unternehmen.
  3. Öffentlichkeit: Insbesondere Gewerbe- und Finanzbehörden (Finanzamt) mischen sich in die inneren Unternehmensangelegenheiten ein und fordern Einsicht in das Unternehmen, Strukturen und Prozesse nach Rechtsvorschriften und Zahlungen entsprechend der Struktur und Leistung des Unternehmens. Hinzu kommen Verbände, Kammern (z. B. IHK), Tarifpartner und andere Interessensgemeinschaften (z. B. GEZ), welche teilweise Mitbestimmung, Reporting oder Beitragszahlungen verlangen. Jedoch erhält das Unternehmen dafür auch direkte Gegenleistungen (z. B. Fördermittel oder Subventionsleistungen) oder indirekte Gegenleistung (z. B. Bereitstellung von Kulturgütern und Infrastruktur)

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MTM-Zertifizierung

Die Deutsche MTM-Vereinigung e. V. steht für ausgeklügelte Produktionssysteme, Planungs- und Optimierungskonzepte für die Fabrik- und Arbeitsplanung sowie für eine international standardisierte Beschreibung von Arbeitsabläufen mit Reproduzierbarkeit. Ganz im Sinne des Wirtschaftsingenieurwesens, steht die MTM-Vereinigung für Wirtschaftlichkeitssteigerungen in der Produktion und Organisation.

Als Weiterbildungsmöglichkeit neben Studium oder Beruf bietet die MTM-Vereinigung verschiedene Zertifizierungen aus dem MTM-Produktionsmanagement-Instrumentarium an.

Als zertifizierte Abschlüsse werden von der MTM-Vereinigung folgende Angebote unterbreitet: (Achtung – das Angebot kann von Zeit zu Zeit variieren!)

  • MTM-Praktiker-Diplom
  • MTM-Lehr-Diplom
  • MTM-Engineer-Diplom
  • European Industrial Engineer-Diplom

Die Ausbildungen sind didaktisch richtig in mehrere Module gegliedert und können separat gewählt werden. Über die verschiedenen Ausbildungen und Lehrgänge informiert sich jeder Interessent am besten direkt auf der Webseite der MTM-Vereinigung e. V.

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Objektorientierung

Mit der Objektorientierung werden einzelne Sachverhalte nicht mehr nur auf ihrer Einzelteile reduziert, sondern das integrierte Ganze im Zusammenhang – mit allen Verbindungen und Abhängigkeiten – wird betrachtet.

Objektorientiertes Modellieren

Programmablaufpläne (PAP), Struktogramme oder Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) sind typische Modellierungsinstrumente in der Prozessgestaltung. Diese Darstellungsformen sind jedoch nicht objekt-, sondern rein prozessorientiert. Objektorientierte Modellierung bedeutet, nicht nur Daten und Funktionen zu beschreiben, sondern auch die Beziehungen und Strukturen von Klassen bzw. Objekten zu berücksichtigen. Als eine sehr objektorientierte Modellierungssprache gilt die UML.

Objektorientierte Programmierung

Die objektorientierte Programmierung ist aus der heutigen Software-Entwicklung nicht mehr weg zu denken. Die meisten relevanten Hochsprachen unter den Programmiersprachen erlauben oder erzwingen eine ganz oder teilweise objektorientierte Programmierung. Die ersten erfolgreichen Programmiersprachen, wie beispielsweise Assembler, C oder Basic, waren rein prozessorientiert nach Ablaufschemen, welche oftmals auf Programmablaufplänen oder Struktogrammen basieren. Die Programmiersprache C ist auch heute noch aktuell, wenn auch nicht mehr für allgemeine Anwendungsprogramme, sondern für eingebettete Systeme (Embedded Systems), also die Mikrocontroller-Programmierung.

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Engineering- und Product-Data-Management -System

Die Informationstechnologie ist aus der Produktentwicklung und Produktionsplanung und -steuerung (PPS) nicht mehr wegzudenken, sie ist nicht nur für die Kernprozesse in diesen Bereichen von hoher Bedeutung, sondern auf für die Informationsflüsse zwischen Produktentwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement, Vertrieb und Einkauf. Eine grundlegende Rolle spielen dabei Product-Data-Management (Produkt-Daten-Management – PDM) und Engineering-Data-Management (Engineering-Daten-Management – EDM). PDM- und EDM-Systeme verbinden die technisch orientierten CAx-Systeme mit den betriebswirtschaftlich ausgerichteten ERP- und PPS-Systemen. PDM-/EDM-Systeme generieren und sammeln Informationen während des Produktentwicklungsprozesses und machen diese für die Zukunft nutzbar/wiederverwendbar.

PDM- und EDM-Systeme sind methodische Ansätze, Daten zu generieren, zu sammeln und wiederverwendbar zu machen. In der Praxis sind PDM- und EDM-Systeme IT-Systeme, welche aus einer oder mehreren IT-Lösungen (inklusive Datenbanksystemen) bestehen und in ein umfassendes Product-Lifecycle-Management-System (PLM-System) eingegliedert sind. Ziel von PLM-Systemen ist die Erfassung, Strukturierung und unternehmensweite Verfügbarmachung von Informationen über geeignete Informationssysteme aus allen Phasen der Produktentstehung sowie -nutzung bis hin zur Entsorgung. PDM ist der eigentliche Vorläufer von heutigen und zukünftigen PLM-Systemen.

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Zustandsdiagramm

Zustandsdiagramme werden in der UML beschrieben und dienen der Darstellung von Systemverhalten. Mit Zustandsdiagrammen kann das innere Verhalten von Objekten in Geschäftssystemen oder IT-Systemen beschrieben werden. Das Verhalten bezeichnet die Wechselwirkung und Interaktion zwischen Objekten eines solchen Systems. Zustandsdiagramme sind vor allem in der Software-Entwicklung verbreitet, insbesondere bei Klassenobjekten, die ein sehr dynamisches Verhalten (ausgelöst durch viele Ereignisse) aufweisen.

Zustandsdiagramme zeigen die durch Ereignisse (Events) beeinflussten Zustände, die ein Objekt annehmen kann, sowie die Ereignisse oder Nachrichten, die im kausalen Zusammenhang mit einem Zustandswechsel stehen. In einem Geschäftssystem wird die Zustandsänderung der Objekte (Verhalten) durch Geschäftsprozesse nach Geschäftsregeln ausgelöst.

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Wie man sich als Ingenieur selbständig macht – Buchempfehlung

Für viele Ingenieure stand das Karriereziel bereits zu Studienbeginn fest: Eine fachlich interessante Position mit Führungsverantwortung in einem Konzern soll es mal werden.

Dass es jedoch auch noch ganz andere Perspektiven gibt, als für Großunternehmen in abhängiger Beschäftigung zu arbeiten, wird selbst von den wissensoffenen Hochschulen gerne mal ignoriert und im Lehrplan unterschlagen. Das Motto “Arbeitsplätze schaffen, statt selbst nur welche zu beanspruchen” scheint kein verbreitetes Ziel von Hochschulstudenten zu sein. Dabei passt Unternehmertum recht gut auf viele Wünsche der Studenten und Absolventen: Unabhängigkeit, freie Zeiteinteilung, Gestaltungsfreiheit und Offenheit für jede geschäftliche Gelegenheit ohne Bindung an ein bestimmtes Berufsbild sowie – abhängig nach Ideenreichtum und Leistung – unbegrenztes Einkommenswachstums.

Natürlich hat eine eigene Unternehmensgründung auch ihre Herausforderungen, welche jedoch von Hochschulabsolventen zu bewältigen sein dürften. Um sich nicht ganz unvorbereitet diesen Herausforderungen stellen zu müssen, existiert viel hilfreiche Literatur zum Thema Existenzgründung. Je nach Art und fachlichem Hintergrund stellen Existenzgründungen jedoch unterschiedliche Ansprüche.

Das Buch Leitfaden für Existenzgründer – Wie man sich als Ingenieur selbständig macht vom Autor Erhard Sanft gibt hilfreiche Tipps und liefert Strategien für die Gründung, Personalführung, Marketing und Vertrieb. Das Buch informiert über rechtliche Rahmenbedingungen und über Fallstricke der Finanzierung speziell zugeschnitten auf die Berufsgruppe der in Wirtschaft oder Wissenschaft tätigen Ingenieure. Im Fokus stehen dabei Gründungen von Ingenieurbüros und technisch orientierten Unternehmensberatungen.

Leitfaden für Existenzgründer: Wie man sich als Ingenieur selbstständig macht (VDI-Buch / VDI-Karriere)

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Szenario-Technik und -Analyse

In der strategischen Unternehmensführung im weiteren und im Projektmanagement im engeren Sinne ist die Szenario-Technik ein mächtiges Instrument um Erfolgschancen und Risiken und deren kausale Zusammenhänge zu analysieren. Mit der Szenario-Technik werden mögliche Projektverläufe durchgespielt und analysiert, um daraus Strategien der Reaktion auf diese Szenarien zu entwickeln. Die Projektverläufe werden von Szenarien abgeleitet, welche auf Einflusskriterien und dessen Entwicklungen basieren.

Das Negative der Szenario-Technik vorweg: Die Szenario-Technik steht immer wieder in der Kritik, da die Szenario-Analyse eine oftmals mangelhafte Grundlage für die Ableitung von Leitstrategien für Projekte oder ganze Unternehmen darstellt. Die Richtigkeit der Ergebnisse/Aussagen der Analyse ist stark abhängig von der Informationsgrundlage, welche jedoch in der Regel sehr dürftig ist. Die Zukunft lässt sich nicht genau, manchmal nicht mal im Groben, vorhersagen und so sind auch alle Szenarien reine Fiktion. Es kann nur versucht werden, durch die Streuung der Szenarien in ihrer Zusammenstellung sowie die Bildung von möglichst realistischen Szenarien ein weites Spektrum an möglichen Zukunftsentwicklungen zu erhalten. Betrachtet werden dabei Einflussgrößen auf Szenarien, die das Geschäft des Unternehmens betreffen können. Mehr Szenarien und Einflussgrößen sorgen jedoch auch für mehr Aufwand. Generell wird der hohe Aufwand der Szenario-Technik kritisiert, der sich vor allem aus der Datenerhebung, aber auch in der Szenario-Zusammenstellung und -betrachtung ergibt.

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Real-Layoutplanung

Die Layoutplanung wird mit einem detaillierten Reallayout abgeschlossen, es nimmt eine entscheidende Rolle in der Fabrikplanung ein. Das Reallayout ist ein Werkslayout mit Darstellung der Werkshallen, Räumlichkeiten, Pufferflächen, Transportwegen, Maschinen usw. Die Real-Layoutplanung gliedert sich in drei Bereiche:

  1. Standortplanung
  2. Grobplanung
  3. Detailplanung

Die Grob- und Detailplanung sind das Herzstück der Real-Layoutplanung.

Jedem Reallayout sollte unbedingt im Sinne der vorausschauenden Fabrikplanung ein Ideal-Layout voran gehen, denn nur so können Planungsfehler effektiv reduziert werden. Den Ergebnissen aus der Ideal-Layoutplanung sollte sich in der Realplanung angenähert werden. Jedoch werden technische, wirtschaftliche und nicht zuletzt auch rechtliche Rahmenbedingungen die Realisierung des Ideal-Layouts in der Regel nicht im vollen Umfang ermöglichen. Die Möglichkeiten der Realplanung werden durch Restriktoren begrenzt, welche von Standort zu Standort (Stadt, Land, Union) völlig unterschiedlich sein können. Für eine Fabrik in Guangzhou (China) gelten andere Restriktionen als z. B. in Berlin.

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Führungskräfte für ein integratives Management – Buchempfehlung

Herausforderungen in Wissenschaft und Praxis werden immer komplexer, denn mit jedem weiteren Kalenderjahr steigt das Wissen in allen Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften. Die ursprünglich eigenständigen Disziplinen, wie z. B. Fertigungstechnik, Informatik, Marketing, Controlling oder Logistik, werden immer enger miteinander verzahnt zu einem effizient arbeitenden Uhrwerk, dass jedoch gesamtheitlich durch Wirtschaftsingenieure aufeinander abgestimmt werden muss.

In dieser zunehmend global vernetzten Unternehmensumwelt wird die technologie-getriebene Entwicklung in den Industrienationen nur durch ein interdisziplinäres Management in Wirtschaft und Politik nachhaltig ausgerichtet werden können.
Für die Zukunft wird ein integratives Management mit Blick auf Technik und Betriebswirtschaft in den Führungsetagen der Unternehmen immer wichtiger werden, um Herausforderungen in der strategischen Unternehmensausrichtung bewältigen zu können. Die Integration von Technologie und Management und das damit verbundene interdisziplinäre Arbeiten stellt hohe Anforderungen an zukünftige Führungskräfte und Manager – Anforderungen, denen der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an Universitäten und Fachhochschulen gerecht wird.

Führungskräfte für ein integriertes Management: Wirtschaftsingenieurwesen in Wissenschaft und Unternehmenspraxis

von Dr.-Ing. Hartmut Zadek und Dr.-Ing. Jörg Risse

Das Buch Führungskräfte für ein integriertes Management geht auf über 300 Seiten auf die Anforderungen des zukünftigen Managements in der Industrie und dem industrienahem Gewerbe ein. Im Buch werden zukünftige Entwicklungen im operativen und strategischen Management skizziert, es wird explizit auf die Bedeutung des Wirtschaftsingenieurwesens als Hochschulstudium und Beruf eingegangen.

Inhaltlich geht das Buch auf die unterschiedlichen Branchen ein, wie der Maschinenbau, die Luftfahrt, die Automatisierungstechnik, Automobil(zulieferer)industrie, Bauwirtschaft und viele mehr. Auch die Ausbildungskonzepte zum Wirtschaftsingenieur, die Perspektiven, konkrete und in Zahlen ausgedrückte Karrierechancen sowie Einsatzgebiete werden sehr ausführlich beschrieben. Technologie- und Innovationsmanagement bleiben dabei ein Themenschwerpunkt. Besonders wichtig ist den Autoren der Aspekt der globalisierten Welt und die internationale Ausrichtung des Wirtschaftsingenieurwesens.

Das Buch ist mit vielen Beispielen aus der Praxis in Unternehmen gespickt und lässt auch Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis zu Wort kommen. Zielgruppe sind Studieninteressierte, Studenten und Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens, Führungskräfte und Personalverantwortliche.

ISBN: 978-3540440611