Nachhaltiges Gebäudemanagement

Die Immobilienbranche hat es oft schwer, mit der Nachhaltigkeit auf einen grünen Zweig zu kommen. Bodenversiegelung, ressourcenintensive Bauphasen sowie energieaufwendiger Betrieb sind Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Denn das Thema Nachhaltigkeit ist längst in der Immobilienwirtschaft angekommen. Für eine effiziente Umsetzung lohnt sich auch ein Blick auf die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung.

 

Nachhaltiges Gebäudemanagement berücksichtigt den gesamten Lebenszyklus

Beim nachhaltigen Gebäudemanagement wird der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie betrachtet. Dabei geht es nicht nur um den Bau oder den laufenden Betrieb. Bereits die Planungsphase wird hier intensiv durch die Brille der Nachhaltigkeit betrachtet. So soll es letzten Endes deutlich leichter fallen, weniger Emissionen auszustoßen und eine klimaaktive Nutzung zu ermöglichen. Für die Entwicklung solcher vollständigen Konzepte ist eine BIM Software hilfreich. So kann ein digitaler Zwilling des Gebäudes erstellt werden. Darin lassen sich alle Themen rund um die Nachhaltigkeit darstellen und überwachen. Wer bereits jetzt auf die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung setzt, kann sich dadurch in Zukunft einen wesentlichen Vorteil schaffen. Dabei stellen sich bereits in der Planungs- und Bauphase wichtige Fragen.

 

  • Muss neuer Bauplatz geschaffen werden oder bietet sich eine bestehende Immobilie zur Renovierung an?
  • Wie muss das Gebäude für eine bestmögliche Energieeffizienz ausgerichtet sein?
  • Mit welchen Materialien lässt sich der ökologische Fußabdruck minimieren?
  • Wie erfolgt die Energieversorgung im Gebäude?

Hinsichtlich der Nachhaltigkeit gibt es aber auch im laufenden Betrieb diverse Potenziale. Von der Nutzung energieeffizienter Geräte bis hin zur Förderung von nachhaltiger Mobilität lassen sich Gebäude in der Nutzungsphase mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck betreiben.

 

Die Digitalisierung als wirksame Unterstützung

Mithilfe der Digitalisierung kann die Immobilienbranche den nächsten Schritt im Bereich der Nachhaltigkeit machen. Dabei spielt vor allem das Internet of Things eine wichtige Rolle. Wenn ein Gebäude vollständig vernetzt ist, lassen sich zahlreiche Daten abrufen. So kann beispielsweise die Energieversorgung punktuell geregelt werden. Konferenzräume lassen sich kurz vor der Nutzung beheizen oder kühlen, ohne dass bereits am Vorabend die Heizung oder Klimaanlage laufen muss. Auch der Wasserverbrauch und die Stromflüsse lassen sich mithilfe des Energiemonitorings optimieren.

 

Nachhaltigkeit betrifft auch Soziokulturelles

Im Bereich der Nachhaltigkeit geht es oft vorrangig um das Klima und die Umwelt. Doch auch Soziokulturelles spielt hierbei eine wichtige Rolle. Denn die Nachhaltigkeit ist komplex und basiert nicht nur auf den Säulen von Umwelt- und Klimaschutz. Durch soziokulturelle Aspekte kann das Spektrum der nachhaltigen Nutzungsphase von Gebäuden erweitert werden. Dies gilt unter anderem über die Umsetzung von Integrationskonzepten. Auch Wohngebäude mit einem Jung-Alt-Konzept sind immer gefragter. Soziokulturelle Aspekte können eine Immobilie aber auch wesentlich interessanter machen. So kann beispielsweise der Eingangsbereich genutzt werden, um jungen Künstlern eine Ausstellungsmöglichkeit zu bieten. Der Innenhof kann hingegen für gemeinnützige Vereine zur kostenlosen Location für Feste werden. So kann der Hintergedanke des guten Zwecks erfüllt werden und die Bewohner müssen das Gebäude nicht einmal mehr verlassen, um an kleinen Events teilzunehmen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay