Bruchtest und Bruchformen von Klebverbindungen

Fügen durch Kleben ist ein verbreitetes und zukunftsträchtiges Verfahren in Fertigung und Montage. Neben den vielen Vorteilen des Klebens gibt es auch eine Reihe von Nachteilen, zu denen auch die schwierigen Qualitätstests für Klebverbindungen zählen. Eine fertige Klebverbindung lässt sich nur durch Zerstörung in Form von experimentellen Bruchtests feststellen.

Bruchtests

Fügeverbindungen durch Klebstoff sind eher unempfindlich gegenüber Druck- und Zugbelastungen, problematisch sind hingegen Scherbelastungen. Entsprechend sinnvoll ist die experimentelle Erprobung von Klebverbindungen mit Scherkrafteinwirkung. Die DIN 53 283 definiert einen Zugscherversuch, welcher die Haftung von Klebverbindung zwischen zwei länglichen Fügeteilen erprobt. Der Versuch arbeitet mit Kräften und Momenten.

Der Zugscherversuch nach DIN 53 283 hat jedoch den Nachteil, das die Fügeteile durch Biegung vo dem Versuch durch Knicken angewinkelt werden müssen. Der Versuch scheitert hier möglicherweise bereits durch das materielle Nachgeben der Fügeteile.

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Aufstand gegen die Massenproduktion – Buchempfehlung

Die Welt ist im Wandel – Während die aufstrebenden Schwellenländer ihre Massenproduktion expandieren, um ihre Bevölkerung von der Unterversorgung in eine Wohlstandsgesellschaft bringen zu können, entdecken entwickelte Industrieländer einen neuen Trend: Back to the roots. Der Trend geht weg von Massenware hin zu individuellen Produkten, zu personalisierten Produkten und zu Produkten mit Charakter.

Das Buch Marke Eigenbau von Holm Friebe und Thomas Ramge geht auf genau diesen Trend ein und behandelt ihn nicht nur aus Kunden-, sondern auch aus Unternehmersicht.


Marke Eigenbau: Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion

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Fügen durch Kleben

Kleben ist ein stoffschlüssiges Fügeverfahren und gehört damit in die Hauptgruppe Fügen der DIN 8580. Die Verbindung der Werkstoffe der Fügeteile wird über einen zugegebenen Werkstoff – der Klebstoff – geschaffen. Die fügende Verbindung entsteht durch den Klebstoff und physikalische und chemische Wechselwirkungen, durch welche der Klebstoff aushärtet und die Fügeteile zusammenhält.

In einigen Anwendungsgebieten konkurriert das Fügen durch Kleben mit dem Fügen durch Schweißen. In den letzten Jahren konnte sich in manchen Fällen das Kleben jedoch gegenüber dem Schweißen durchsetzen.

Klebstoffe sind vor dem eigentlichen Fügen im flüssigen Aggregatzustand. Physikalische/chemische Prozesse, welche durch unterschiedliche Auslösemechanismen geschehen, sorgen für eine Umwandlung in feste Zustände (Aushärtung).

Konkret einzuleitende Auslösemechanismen kennen die Reaktionsklebstoffe (Epoxidharze, Acrylat, Cyanacrylat und Polyurethan Klebstoffe), welche als Monomere appliziert werden und bei Vermischung chemisch reagieren. Bekanntestes Beispiel sind die Epoxidharze (Zweikomponentenkleber).

Monomer A + Monomer B -> Polymer AB

Andere Klebstoffe binden sich physikalisch bereits beim Hersteller und müssen nur noch aushärten und gegebenenfalls hierfür (z. B. durch Temperatur) unterstützt werden.

Die meisten Klebstoffsysteme haben eine Topfzeit (Zeit der kritischen Aushärtung), nach welcher der Klebstoff nicht mehr verarbeitet werden darf.

Klebstoffe in Natur und Technik

Klebstoff ist eines der ältesten Werkstoffe. Die Menschheit entdeckte die Nutzbarkeit von natürlichen Klebstoffen sehr schnell, um Unterkünfte, Werkzeuge und Waffen zu bauen. Vor etwa 5000 Jahren nutzten Ägypter bereits Leime aus tierischen und pflanzlichen Stoffen. Natürliche Klebstoffe kommen in der Natur in vielfältiger Form vor.

Natürliche Klebstoffformen:

  • Pflanzensäfte
  • Wachse
  • Harze (insbesondere von Nadelbäumen)
  • Eiweiße
  • Kohlenhydrate

Natürliche Klebstoffe sind nur begrenzt einsatzfähig hinsichtlich Haftung, Lebensdauer, Zerfall und Qualitätsstandard. Die Menschheit hat daher künstliche Klebstoffe entdeckt und für die technische Anwendung nutzbar gemacht. Verbreitete künstliche Klebstoffe sind Silikone, Epoxidharze, Polyarcylate und Polyurethane. Im Bereich der Klebstoffe ist jedoch noch lange kein Ende der Innovation zu erwarten, jährlich werden bestehende Klebstoffe verbessert und neue Klebstoffe entdeckt oder erschaffen.

Heutzutage wird Klebstoff vermehrt benutzt, auch in Anwendungsbereichen mit hohen mechanischen Belastungen, zum Beispiel in der Luftfahrt (der Rumpf vom Airbus A 380 ist zum Teil geklebt) oder im Automobilbau.

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Kundenindividuelle Massenproduktion

Die Produktion wandelte sich in den letzten Jahrhunderten enorm. Während die Produktion vor 300 Jahren noch in Werkstätten oder kleinen Manufakturen lokalisiert war, brach ungefähr 1860 in der westlichen Welt und Deutschland die Industrialisierung an und die Wege der Massenproduktion wurden eingeschlagen. Durch die Massenproduktion konnten Güter produktiver und damit günstiger hergestellt werden. Dies sorgte erstmalig dafür, dass einige westliche Länder durch die hohe Versorgung von Arbeit und Gütern in flächendeckenden Wohlstand befördert wurden. Dadurch änderte sich auch das Konsumverhalten, denn Grundnahrungsmittel standen nicht mehr alleine im Nachfragespektrum der westlichen Gesellschaft.
Ein weiterer Höhepunkt war die darauffolgende Globalisierung nach dem zweiten Weltkrieg. Ressourcen wie Energie und Arbeitskraft wurden in den westlichen Ländern immer teurer, die Massenproduktion wurde teilweise in Drittweltländer verlagert, wodurch einige zu sogenannten Schwellenländern aufstiegen. In dieser Phase befindet sich die Menschheit noch heute.

Es zeichnet sich jedoch in den Industrieländern ein neuer Trend ab, welcher ein neues Produktionszeitalter einleiten könnte. Westliche Volkswirtschaften tendieren daher zur kundenindividuellen Massenproduktion (engl.: Mass Customization). Die Grundbedürfnisse der Menschen in den entwickelten Industrieländern sind weitgehend befriedigt und sowohl private Haushalte als auch Unternehmen geben sich nicht länger nur mit Standardprodukten zufrieden.

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Buchempfehlung – Controlling umsetzen für Praktiker

Das Buch Controlling umsetzen: Fallstudien, Lösungen und Basiswissen von den Autoren Péter Horváth, Ronald Gleich und Dietmar Voggenreiter ist ein Buch für operatives und strategisches Controlling für Praktiker.

Wer ist denn beim Controlling nun ein Praktiker? Zugegeben, für Unternehmensberater mit Schwerpunkt auf strategisches Controlling reicht dieses Buch bestenfalls zum Warmwerden, für Angestellte im internen Rechnungswesen eines Mittelständlers oder für Freiberufler sowie den mittelständischen Unternehmern selbst, ist dieses Buch eine wahre Bereicherung und Anregung für die berufliche Praxis. Die Autoren haben ihre Zielgruppe ganz klar auf diesen Personenkreis ausgerichtet und sprechen auch deren „Sprache“. Ein gewisses Grundwissen sollte jedoch vorhanden sein, reine Ingenieure, gänzlich ohne betriebswirtschaftlichen Hintergrund, werden sich auch mit diesem Buch schwer tun.



Das Buch enthält keine akademischen Aufsätze über die Theorie des interenen Rechnungswesens, sondern verständliche Texte, zum guten Verständnis untermauert mit praktischen Fallstudien aus dem betrieblichen Alltag. Jede Fallstudie im ersten Teil des Buches enthält verschiedene Problemstellungen, welche der Leser selbst anpacken kann. Im zweiten Teil werden die Musterlösungen der Autorenschaft vorgetragen und im dritten Teil wird das angewandte Wissen in den Kontext der Theorien des Controllings gebracht und zu Grundwissen verknüpft.

Unter dem Strich also eine volle Empfehlung für dieses Buch, wenn Sie keine Theoretiker im Controlling sind, sondern Controlling-Wissen für Ihren Alltag benötigen.

Unternehmensrating nach Basel II und Basel III

Das Rating von Unternehmen ist ein Gebiet aus der Unternehmensanalyse des betriebswirtschaftlichen Managements mit dem Hintergrund der Sicherstellung einer Fremdfinanzierung.

Basel II ist ein Instrument der Sicherung der nötigen Eigenkapitalausstattung und damit der Vermeidung von wirtschaftsschädigenden Kreditausfällen. Es handelt sich hierbei um die Einschätzung eines Kreditinstitutes darüber, ob ein potenzieller Schuldner den Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur unzureichend (unter Heranziehung von Sicherheiten) nachkommen können wird. Ein ernster Verzug von Zahlungen besteht in diesem Sinne nach Verstreichen einer Frist von 90 Tagen nach Fälligkeit.

Gemäß §18 KWG (Kreditwesengesetz) sind deutsche Kreditinstitute zur Prüfung der Vermögensverhältnisse des Kreditnehmers verpflichtet, aus welchen Eigenmittel als Sicherheit in nach diesem Gesetz festgelegter Höhe für den Kredit bei dem Kreditinstitut hinterlegt werden müssen.

Basel II fasst Eigenkapitalvorschriften zusammen, die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht beschlossen wurden. Die Regelungen finden gemäß EU-Richtlinien 2006/48/EG und 2006/49/EG in Deutschland und der gesamten Europäischen Union (EU) Anwendung. Die USA, welche diese Regelungen als Erstidee  vorschlug, hat diese Regelungen bisher nicht übernommen, strebt die Übernahme entsprechender Regeln jedoch langfristig an.

Basel II wird bis 2013 schrittweise durch neue Regelungen nach Basel III teilweise ersetzt oder ergänzt. Basel III nimmt damit auch ganz neue Themenbereiche auf und schlägt, ergänzend zu den bisherigen Regeln nach Basel II, in einer Richtung der Eigenkapital-Bewertung ein.

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ABC und XYZ – Analyse

Eine sehr verbreitete Analyse in der Logistik ist die ABC-XYZ-Analyse. Diese Analyse spielt vor allem in der Beschaffungslogistik sowie in der Distributionslogistik eine entscheidende Rolle bei der Festlegung von Strategien zu Reduzierung des Einkaufaufwandes sowie der Lagerbestände (Kapitalbindung).

  • Beschaffungslogistik (Einkauf): Es sollen möglichst wenige, wertschaffende Teile/Rohstoffe eingekauft werden, welche möglichst regelmäßig eingekauft werden (hohe Versorgungsstabilität entspricht geringes Einkaufsrisiko)
  • Distributionslogistik (Verkauf): Es sollen möglichst nur Teile im Lager stehen, welche einen hohen Wert (hohe Marge pro Verkaufstransaktion) haben und möglichst regelmäßig von der Kundschaft abgenommen werden (hohe Vertriebsstabilität entspricht geringes Abnahmerisiko)

Für die ABC-XYZ-Analyse ist die Durchführung von vorhergehenden ABC- und XYZ-Analysen notwendig. Diese sind mit gängigen ERP-Systemen oft mit wenigen Klicks machbar, können jedoch auch per Excel errechnet werden.

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Buchempfehlung – Fabrikplanung

Die Fabrikplanung gehört zu den Kernaufgaben des Wirtschaftsingenieurwesens. Zur Fabrikplanung gehören grundlegende Aufgaben wie die Standortplanung und die Erkennung der rechtlichen Rahmen, in welchen die Fabrik agieren darf. Dieses Buch hilft nicht nur bei den grundlegenden Aufgaben, sondern auch bei der Feinabstimmung der Fabrik, über die Bestimmung des geeigneten Fertigungsprinzips, der Flächenplanung, optimalen Betriebsmittelanordnung und der Logistikplanung. Das Buch geht auf das Groblayout ein und hilft bis zur Erstellung des Feinlayouts und gibt Anregungen für die Fabriksimulation.



Zur Zielgruppe dieser Literatur, welche theoretischen Hintergrund hat, jedoch auf die Praxis in der Fabrikplanung abzielt, gehören Ingenieurbüros, welche sich mit Fabrikplanung auch als Randthema (beispielsweise für die Fertigungs- oder Arbeitsplanung) beschäftigen. Größere Unternehmen mit eigenen Produktionsstätten haben oft auch interne Fabrikplanungsbüros, welche ebenfalls mit diesem Buch angesprochen werden.
In der Lehre für angehende staatlich geprüfte Techniker sowie Hochschulstudenten ist dieses Buch eine beliebte Einstiegsliteratur in das komplexe und interdisziplinäre Sachgebiet der Fabrikplanung.

Cash Flow und Cash Value Added

In der internen Erfolgsrechnung gibt es zwei bedeutende Kennzahlen: Der Gewinn aus der Gewinn- und Verlustrechnung und der Cash Flow (oder Cashflow).

Cash Flow Kalkulation

Während der Gewinn vor allem für den Fiskus interessant ist, arbeiten Investoren tendenziell eher mit dem Cash Flow. Der Cash Flow ist für Investoren (oder deren externe Analysten) deswegen so beliebt, weil er ein unverfälschtes Bild über die Ertragskraft von einem Unternehmen gibt.

Cash Flow = Tatsächliche Einnahmen – tatsächliche Ausgaben

Der Brutto Cash Flow zeigt die Ertragskraft eines Unternehmens an. Ein Unternehmen könnte auf Grund hoher Investitionen (z. B. in Forschung und Marketing), welche den Gewinn und freie Mittel mindern, angeschlagen sein, dennoch aber auch durchaus ertragskräftig und damit gleichzeitig interessant für Investoren sein.

Beispielrechnung zur Verdeutlichung des Unterschieds des Gewinns und des Cash Flows: (vereinfachte Darstellung)

Umsatzerlöse 500 000€
– Betriebsausgaben 300 000€ (ausgabenwirksam!)

= Cash Flow 200 000€

– Abschreibungen 50 000€
– Rückstellungen 20 000€

= Gewinn 130 000€

Der Cash Flow darf also nicht mit dem Gewinn aus der GuV verwechselt werden, denn dieser berücksichtigt auch alle Aufwendungen und Erträge, welche nicht zahlungswirksam sind. Das sind beispielsweise Abschreibungen (Wertverluste durch Abnutzung und Alter) oder Rückstellungen (beispielsweise für zu erwartende Pensionszahlungen).

Es wird also deutlich, dass der Cash Flow nicht genug über das Überleben des Unternehmens aussagt, denn wenn die Abschreibungen und Rückstellungen sehr hoch sind, ist ein betriebswirtschaftlicher Verlust die Folge. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können trotz ausgezeichnetem Cash Flow schnell in Schwierigkeiten kommen, wenn neue Investitionen oder beispielsweise auch Steuernachzahlungen fällig werden. 

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