Wissensmanagement

Wissensmanagement (engl.: Knowledge Management) ist die methodische Unterstützung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen zum Ausbau von Wissensbasen einer Organisation oder Person. Wissensbasen sind Informationen und deren Interpretation, die zur Lösung von Problemen notwendig oder hilfreich sind. Gutes Wissensmanagement ist zwingend Bestandteil gutem Innovationsmanagements.

Der harte Kern jeden Wissens sind Daten, welche mit einer Bedeutung versehen, Informationen sind. Informationen ergeben Wissen, wenn diese aus einem bestimmten Kontext heraus interpretiert werden (können) und entsprechend darauf reagiert werden kann.

Ziele des Wissensmanagement sind:

  1. Förderung der Aneignung von neuem Wissen
    Beispielhafte Leitfrage: „Wie können unsere Mitarbeiter den Umgang mit neuen Verfahren lernen?“
  2. Schaffung von Möglichkeiten zur Nutzung von bestehendem Wissen
    Beispielhafte Leitfrage: „Welche Organisation fördert innovatives Denken?“
  3. Verhinderung von Verlust des Wissens
    Beispielhafte Leitfrage: „Wie kann ein Know-How-Verlust trotz Fluktuation verhindert werden?“

Implizites Wissen ins explizite Wissen überführen, und umgekehrt

Wissensmanagement managed leider nicht Wissen direkt, sondern die Wissensprozesse, also Prozesse, welche helfen, Wissen….

  • zu erlangen
  • zu sammeln
  • zu verteilen
  • aufzubereiten
  • zu nutzen und
  • beizubehalten

Wissen, welches jeder Mensch für sich im Kopf hat, ist implizit (intransparent, nicht verteilt und nicht für jemand anderes aufbereitbar). Von langfristiger Bedeutung für jedes Unternehmen ist explizites Wissen, welches in Form von Sprache auf Medien (Papier, optische Datenträger, Film etc.) vorliegt und somit langfristig für andere Menschen zugänglich ist.

Ziel des Wissensmanagements ist die Überführung von implizitem Wissen (so viel wie möglich) ins explizite Wissen.

Bevor implizites Wissen ins explizite Wissen überführt werden kann, muss das Wissen aus dem Kopf jedoch erst mal aufbereitet werden.

Auch Wissen hat diesbezüglich eine eigene Wertschöpfungskette, von wirren Erinnerungen, Gedanken und Ideen bis hin zu formalen und strukturierten Informationen. Das Wissen reift so bis zur Anwendbarkeit aus und wird von teilweise implizitem zu explizitem Wissen erweitert.

Der springende Punkt im Wissensmanagement ist aber nicht nur die Wissensbeschaffung, sondern auch die Beibehaltung des Wissens (im Unternehmen). Was passiert, wenn der Chefentwickler die Firma verlässt? Hierfür gibt es verschiedene Konzepte, bei welchen jedes einzelne keine perfekte Lösung verspricht, jedoch weit besser ist, als wenn dieses Problem ignoriert wird.

Ein Konzept ist beispielsweise jegliches Wissen, welches für Prozesse relevant ist, zu dokumentieren (z. B. mit einer Verfahrensanweisung) und alles gespeicherte Wissen zu klassifizieren und mit einem Index zu versehen. Der Index taucht dann wieder in Archiven auf, welche eine Suche nach Wissen zu bestimmten Produkten und Prozessen ermöglichen.

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