Konstruktionsingenieur/in

Ingenieure bedienen sich der Naturwissenschaft, wenden das Wissen aus dieser an, um neue Produkte zu erschaffen und vorhandene Produkte zu verbessern. Zusammen mit Naturwissenschaftlern, wie Physiker, Mathematiker, Chemiker, Biologen usw, sind die Entwicklungs- bzw. Konstruktionsingenieure die Motoren der technologischen Innovation! Nur ihnen ist es zu verdanken, dass Waren produziert und gehandelt werden können, welche dann erst zum Versicherungs- und Spekulationsgegenstand werden, und bringen den Wirtschaftsteilnehmern Wohlstand durch Handel und Nutzen.

Konstruktionsingenieure sind auf der ganzen Welt gefragt, die besten Stellen finden sich in den Industrienationen wie Deutschland, die USA und Japan. Stellenausschreibungen für Konstruktionsingenieure finden sich im deutschsprachigen Raum auch unter alternativen Berufsbezeichnungen wie Entwicklungsingenieur, Konstruktionsentwickler, Produktentwickler oder Konstrukteur, oft auch einfach allgemein als Ingenieur bezeichnet.

Ein Konstruktionsingenieur / Entwicklungsingenieur muss sehr gut abstrahieren können. Ein Hang zur Forschung sollte beim Konstruktions-/Entwicklungsingenieur vorhanden sein. Häufig bestehen Konstruktionen aus vielen einzelnen Elementen, jedes Element für sich betrachtet ist eine komplexe Konstruktion und benötigt klar definierte Schnittstellen. Konstruktionsingenieure sollten kreativ und fit in den entsprecheneden Naturwissenschaften sein, bei Maschinenkonstruktionen sind das vor allem Mathematik und Physik. Ein gewisses übergreifendes Ingenieurwissen ist notwendig, so werden z.B. für Maschinenbauingenieure sehr oft gute Kenntnisse in der Elektrotechnik erwartet. Maschinenbau und Elektrotechnik werden immer mehr miteinander verflochten. Die Fachrichtung Mechatronik wird aus diesem Grund immer beliebter. Konstruktions-/Entwicklungsingenieure sind dennoch meistens sehr spezialisiert, haben beispielsweise sehr spezialisierte Kenntnisse in Hydraulik, digitaler Signalverarbeitung, Hochspannungstechnik oder Statik.

Viele Technologien als Entwicklungsumgebung oder standardisierte Entwicklungsverfahren, wie etwa CAD oder andere 3D-Modelle (Solid Works, ProEngineer, PDMS..), sind Voraussetzungen, die an Bewerber gestellt werden oder zumindest gern gesehene Zusatzqualifikation sind. In den meisten Stellenanzeigen für Konstruktionsingenieure sind zudem gute Englischkenntnisse vorausgesetzt.

Konstruktionsingenieure haben idealerweise einen gradlinigen Lebenslauf, technische Ausbildungsberufe vor dem Studium sind kein Fehler im Lebenslauf, sondern häufig eher ein Pluspunkt.

Wer Konstruktionsingenieur werden möchte, sollte möglichst früh einen Ingenieurstudiengang absolvieren. Typische Studienrichtungen sind Maschinenbau, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Luft- und Raumfahrttechnik, Technische Physik und Technische Informatik. Andere Studienrichtungen, auch in den Bereich Chemie und Biologie, sind möglich.

Wirtschaftsingenieure werden selten zu Konstruktionsingenieuren, da Ihnen in der Regel Wissen und Erfahrung in technischen Entwicklungen bzw. Konstruktionen fehlt und mit der Studienwahl für Wirtschaftsingenieurwesen gezeigt haben, dass sie keine reine Entwicklertätigkeit anstreben. Wirtschaftsingenieuren fehlen oft sehr vertiefende Module, im Maschinenbau sind das z.B. Thermodynamik und Strömungslehre, in der Elektrotechnik z.B. die elektromagnetische Feldtheorie.

Einige Wirtschaftsingenieure können jedoch die (vielleicht unerwartete) Liebe für die Konstruktion/technische Entwicklung entdecken und haben es, trotz der fachlichen Benachteiligung in die Position des Entwicklers/Konstrukteurs geschafft. Einige Studiengänge zum Wirtschaftsingenieurwesen, insbesondere an Technischen Hochschulen (TU, TFH), sind sehr technisch ausgelegt, so dass eine Bewerbung auf eine Stelle eines Konstruktionsingenieurs nicht abwegig ist. An den Hochschulen können i.d.R. Module anderer Studiengänge, so auch von klassischen Ingenieurstudiengängen, zusätzlich belegt und geprüft werden. Praktika und sonstige Erfahrungen im Konstruktions-/Entwicklungs-/Forschungssektor begünstigen die Chance auf eine solche Position.

Konstruktionsingenieur / Entwicklungsingenieur ist ein sehr interessanter und international gefragter Beruf. Die Einkommensperspektiven sehr hoch. Anders als bei typischen Stellen für Wirtschaftsingenieure, ist bei Konstruktionsingenieuren Spezialisierung das Maß aller Einstellungskonditionen. Wer spezialisiert ist und mehr Erfahrung verkaufen kann, wird auch besser vergütet.

Letztendlich ist der Konstruktionsingenieur gesellschaftlich bei Groß und Klein sehr angesehen. Werden Kinder im Schulalter nach ihrem Traumberuf gefragt, fällt neben Begriffen wie „Feuerwehrmann“ und „Astronaut“, sehr oft auch „Erfinder“ – Kaum ein anderer Beruf liegt wohl näher am Erfinder, als der Konstruktions-/Entwicklungsingenieur.