Projektphasen (Life Cycle) und Meilensteine

Projektarbeit ist zum großen Teil Planungsarbeit, welche nur möglich ist, wenn der Überblick über die allgemeinen Projektphasen nicht verloren geht. Eine Phase ist ein Entwicklungszustand nach/in einem bestimmten Zeitraum. Laut DIN 69901 sind Projektphasen zeitliche Abschnitte eines Projektablaufs, die sachlich gegenüber anderen Abschnitten getrennt sind. Beginn sowie Abschluss einer Projektphase bedürfen einer Entscheidung.

Idealtypische Phasengliederung (Life Cycle)

  1. Problemphase – Was ist das Problem? Ist-Analyse
  2. Definitionsphase – Was ist die Problemlösung (Gegenstand des Projekts)? Soll-Analyse
  3. Konzeptphase – Entwurf eines Konzepts, wie/womit die Problemlösung angegangen wird
  4. Entwicklungsphase – Entwicklung, von der Grundlagenforschung bis zur Protopytenreife
  5. Prototypphase (point of no return) – Prototypenentwicklung und Vorserientests
  6. Realisierungsphase – Umsetzung des Entwurfs mit allen gewonnenen Kenntnissen
  7. Nutzungsphase (intern oder extern [Verkauf]) und ggf. Wartung
  8. Außerdienststellungsphase (Verschrottung, Löschung etc.)

Insbesondere die 6. Phase, die Realisierungsphase (z. B. die Fertigung von Leiterplatinen oder die Software-Entwicklung) kann und wird in der Regel, je nach Umfang und Sachbezug,  in viele Unterabschnitte gegliedert werden.

In der Prototypenphase stößt das Projekt auf seinen „point of no return“. Im Maschinenbau und vielen anderen Sektoren ist hier der erste richtig hohe Investitionsaufwand, in der Software-Entwicklung ist dies in abgeschwächter Form ebenso.

Innerhalb einer Phasen sind Meilensteine (Milestones, siehe auch DIN 96900) zu setzen.

Meilensteine sind Zeitpunkte besonders wichtiger Ereignisse. Ein Meilenstein hat ein bestimmtes Ergebnis zu einem bestimmten Termin zum Ziel.

Typische Ziele der Meilensteine sind die Fertigstellung von Pflichtenheft, Konzeptionen, Spezifikationen, Teilprodukten, Tests, Dokumentationen usw. Die Meilensteine werden vor und auch während des Projekts (bei dynamischer Planung) in einem Projektplan (Ablaufplan) festgelegt.

6-Hüte-Methode

Die 6-Hüte-Methode (Erfunden von Edward de Bono) ist eine Kreativitätstechnik. Das Prinzip ist, dass sich die Teilnehmer nacheinander symbolisch unterschiedliche Hüte aufzusetzen und damit verschiedene Standpunkte zu vertreten. Jeder Hut symbolisiert eine Denkrichtung / Betrachtungsperspektive. Sechs unterschiedlich gefärbte Hüte („Denkhüte“) werden standardmäßig vom Erfinder „mitgegeben“.


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Was ist ein Projekt?

Im Berufsleben fällt der Begriff  „Projekt“ sehr häufig, nahezu jede Aufgabe scheint in Projekte gepackt zu werden. Aber was ist eigentlich ein Projekt?

Jedes Projekt ist in erster Linie ein Investitionsvorhaben, ein Projekt ist mit Kosten verbunden. Ein Projekt hat eine klare Zielsetzung, bezogen auf eine zeitliche Befristung. Projekte sind jeweils individuell, haben eine einmalige Aufgabenstellung.

Zielvorgaben wie „Permanente Weiterentwicklung“ oder die permanente Wartung von Maschinen sind keine Projekte. Ist ist eher als eine Art „Linienarbeit“ zu betrachten.

Die Herausforderung eines Projekts sind die begrenzten Ressourcen. Ein Projekt lässt sich nicht nur zeitlich abgrenzen, sondern hat auch eine finanzielle und personelle Begrenzung.

Ein Projekt befasst sich mit komplexen Problemlösungen mit klarer Zielsetzung und mit bestimmten Risiken verbunden. Projekte müssen koordiniert und verwaltet werden (Projektmanagement). Spontan lösbare, einfache Aufgaben sind kein Projekt.

Die Zielsetzung ist der Maßstab, mit welchem Projekte bezüglich des Erfolges bewertet werden. Ohne die echte Zielsetzung zu kennen, ist eine Erfolgsbestimmung nicht möglich. Die Ziele sind nicht immer so leicht ersichtlich, wie man denken mag.

Selbsttest: Wie würde man den Erfolg der Ägypter mit dem Projekt um die Pyramiden beurteilen? Wurde der Zweck der Pyramiden erfüllt?

Mind Mapping

Mind Mapping ist ein Verfahren zur Sammlung und Verknüpfung von Gedanken, Gegenständen, Objekten usw.
Es ist eine grafische Darstellung mit Verbindungslinien und Begriffen, die auch mit verschiedenen Formen (z.B. Ovale) abgegrenzt werden und so einen eigenen „Raum“ haben. Mind Mapping wird häufig schon in der Grundschule gelehrt und findet sogar noch auf Tafeln im wissenschaftlichen Labor und Präsentationsfolien bei Vorstandsitzungen Anwendung.

Mind Mapping dient beispielsweise der überschaubaren Darstellung von Elementen eines Sachgebietes. So kommt Mind Mapping häufig bei Einführungslehrgängen zum Einsatz, der Lernende bekommt so eine leicht erfassbare Übersicht über Themengebiete. Mind Mapping wird von Studenten als Werkzeug als gute Klausurvorbereitung geschätzt und von Führungskräften und Mitarbeitern als Illustration von Zusammenhängen, beispielsweise auch als Präsentationsmittel.
Mind Mapping
ist, wenn es nicht eine Darstellung von bereits verwerteten Zusammenhängen ist, mit dem Brainstorming (das zusammenhangslose Notieren von Gedanken) verbunden, im Mind Mapping werden die Gedanken erst in einen Zusammenhang gebracht und in Relation gesetzt. Im Mind Mapping wird eine Hierarchie gesetzt (z.B. Mensch -> Arm -> Hand -> Finger), welche oft mit unterschiedlichen Schriftarten, Schriftgrößen und/oder Schriftfarben hervorgeheben wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mind Mapping relativ medienunabhängig ist. Ob Clipboard, Schultafel, Notizblock oder Computer (z.B. als Präsentation), Mind Mapping erfordert kein spezielles Equipment. Mind Mapping auf dem Computer kann mit vielerlei Mitteln umgesetzt werden, zur Not reicht rein einfaches Bildbearbeitungsprogramm wie MS Paint. Weitaus bequemer sind spezielle Programme, von kostenlosen, kompakten Anwendungen bis professioneller Businesssoftware von z.B. Microsoft oder Adobe; die Palette an Produkten ist sehr breit. Da Mind Mapping anders als viele andere Diagramme keine hohen Anforderungen stellt, reicht ein Freeware-Programm in der Regel aus.

Folgende Darstellung dient als Beispiel für Mind Mapping und wurde mit der kostenlosen Software FreeMind erstellt.

Wirtschaftsingenieurwesen