Produktionsprogramm

Planung des Produktionsprogramms ist Teil der Prozessgestaltung (insbesondere der Arbeitsvorbereitung).

Verantwortlich, für einen maximalen Deckungsbeitrag (siehe: Kostenträgerzeitrechnung), ist auch ein optimales Produktionsprogramm.

Beispiel einer kleinen Produktionsaufstellung:

Die Produktpalette des Herstellers umfasst vier Produkte (A, B, C, D), welche zwar über eine einzige Produktionskette gefertigt werden müssen, jedoch unterschiedliche Fertigungszeiten, Deckungsbeiträge und Absatzhöchstmengen haben. Die Absatzhöchstmengen kann durch eine Sättigung der Nachfrage oder aber auch aus technischen/logistischen Problemen (z. B. fehlende Rohstoffe) resultieren.

Welche Produkte sollen mit welcher Priorität produziert werden, wenn im Monat über den Produktionsweg insgesamt 21000 Zeiteinheiten genutzt werden können? (Fertigungszeit wird in entsprechenden Zeiteinheiten angegeben)

Produkt Fertigungszeit (pro Stk.) Deckungsbeitrag (pro Stk.) Absatzhöchstmenge (monatlich)
A 10 15 5000
B 80 180 40
C 30 80 200
D 15 60 600
E 5 10 2200

Die Produkte sollten hinsichtlich ihrer Priorität nach ihrem relevanten Deckungsbeitrag sortiert werden, dabei darf die Produktionsmengenobergrenze (Absatzhöchstmenge) nicht außer Acht gelassen werden.

Produkt zeiteinheitbezogener Deckungsbeitrag (pro Stk.) max. Kapazitätsabbau Restzeitkapazität Produktionsmenge
21000
D 4,00 9000 12000 600
C 2,67 6000 6000 200
B 2,25 3200 2800 40
E 2,00 11000 -8200 560
A 1,50 50000 -58200 0

Der auf die Zeiteinheiten bezogene Deckungsbeitrag ist das Verhältnis aus dem Deckungsbeitrag pro Stück und der Fertigungszeit pro Stück, und damit der Deckungsbeitrag jeder Zeiteinheit für ein Produkt. Dieser Deckungsbeitrag ist relevant für die Priorität eines Produkts für den Hersteller. Das Produkt D bringt 60 Euro Deckungsbeitrag für nur 15 Zeiteinheiten Fertigung und ist damit mit Abstand das wirtschaftlichste Fertigungsprodukt.
Das Produkt E ist das Produkt mit vorletzter Priorität und kann, da die Kapazitäten nicht mehr ganz ausreichen, nur noch zum Teil produziert werden (560 Einheiten [~25,46%] von eigentlich 2200 Stück). Produkt A ist am unwirtschaftlichsten und wird daher gar nicht produziert (0% von 5000 Stück).

Nicht zu vergessen ist jedoch, dass einige Produkte eventuell dennoch produziert werden müssen (gesetzliche Vorschrift, z. B. Ersatzteilversorgungssicherstellung) oder sollten (nach den Regeln des Marketings, z. B. zur langfristigen Kundenbindung).

Die Produktionsplanung ist keine Einzeldisziplin der Wirtschaftswissenschaft, sondern muss auf viele Unternehmensbereiche und auch auf die Umwelt abgestimmt werden.