Mit fehlerhaften Produkten kann ein produzierendes Unternehmen unterschiedlich verfahren. In einem sorgfältig operierenden Unternehmen gibt es Prüfverfahren und dafür ausgebildete Prüfer, die fehlerhafte Produkte erkennen. Dennoch muss jeder Mitarbeiter in der Lage sein, einen (auch zufällig) gefundenen Fehler anzuzeigen.
Normgerecht muss ein dokumentiertes Verfahren zur Sicherstellung bzw. Lenkung fehlerhafter Produkte im Unternehmen eingerichtet sein.
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Das Produkt, welches fehlerhaft ist, ist unbedingt mit einer Markierung zu kennzeichnen.
Wie kann mit fehlerhaften Produkten verfahren werden?
- Belassen
durch Sonderfreigabe - Neueinstufung
durch Sonderfreigabe - Nachbesserung
durch Sonderfreigabe - Zustimmung des Kunden
mir wenn der Kunde die Entscheidung trifft - Rücksendung der Lieferung (bei Handel oder bedingt bei Vorleistung)
Fehlerursachenermittlung
Die Fehlersuche wird von fachkundigen Prüfern oder am Herstellungs-/Bereitstellungsprozess beteiligte Mitarbeiter geführt bzw. unterstützt. Oft können erfahrene Prüfer bereits den Ursachenkreis weit einschränken und die Suche optimieren.
Welche Fehlerursachen kommen in Frage?
– Bedienungsfehler
Dokumentation des Herstellungsprozesses und der Arbeitsschritte wird hier helfen. Eine Mitarbeiterbefragung ist oft schon sehr zielführend.
– Falsche Maschineneinstellung
Maschinen könnten falsch programmiert oder kalibriert sein. Im Zweifelsfall könnte die Dokumentation der Maschineninstandhaltung hierüber Indizien geben (Ist eine Wartung der Maschinen überfällig?). Falls eine externe Firma für die Instandhaltung zuständig ist, kann eine rechtliche Regressoption geprüft werden.
– Fehlerhafte Fertigungsverfahren (oder Fertigungsunterlagen)
Möglicherweise wurde das fehlerhafte Produkt falsch bearbeitet, möglicherweise unter fehlerhafter Anleitung. Ist der Schaden auf eine fehlerhafte Vorleistung zurückzuführen, kann eine rechtliche Regressoption gegenüber dem Vorleister geprüft werden.
– Fehlerhaftes oder falsches Vorprodukt
Ein fehlerhaftes Produkt kann auf fehlerhafte/falsche Vorprodukte (Rohstoffe, Hilfsstoffe) zurückzuführen sein. Dies kann unter Umständen sehr einfach oder aber auch sehr schwierig zu beweisen sein.
Ist der Schaden auf eine fehlerhafte Vorleistung zurückzuführen, kann eine rechtliche Regressoption gegenüber dem Vorleister geprüft werden.
– Nachträgliche Beschädigung
Transport-/Verpackungsschäden sind intern sowie extern möglich. Bei externen Quellen den Haftungsbereich prüfen.
Korrekturmaßnahmen
Fehler-Aufdeckung -> Fehlerursachenermittlung -> Festlegung u. Umsetzung der Fehlerkorrektur -> Kontrolle der langfristigen Wirksamkeit
Präventive Fehlerkorrekturen:
– Bedienungsfehler
Meldesystem einrichten (fehlerhafte Produkte nicht in den generellen Umlaufbringen), Schulung der Mitarbeiter (Fehlerquote verringern und Fehlererkennung erhöhen)
– Falsche Maschineneinstellung
Maschinenwartung verbessern, ggf. Intervalle anpassen
– Fehlerhafte Fertigungsverfahren (oder Fertigungsunterlagen)
Fertigungsverfahren vor Serienfertigung überprüfen, besonderes Augenmerk auf die ersten Fertigungsergebnisse legen
– Fehlerhaftes oder falsches Vorprodukt
Sorgsame Lieferantenauswahl, Bestenlisten führen, Vorprodukte prüfen, Lieferungen auf Richtigkeit kontrollieren
– Nachträgliche Beschädigung
Externe Logistik-Leister sorgsam auswählen, Bestenlisten führen
Interne Logistik optimieren