Technologiemonitoring

Technologiewissen wächst international von Minute zu Minute an, es wird jedoch auch immer schwieriger, dieses Wissen verwalten und überblicken zu können. Ein gutes Wissensmanagement für Technologiewissen ist jedoch ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Technologisches Know-How und zugehörige Kompetenzen können in allen Industriebranchen über Erfolg/Misserfolg im Wettbewerb entscheiden.

Gerade Großunternehmen arbeiten anwendungsorientiert und forschen für – nicht selten gesellschaftspolitisch motivierte – neue Anwendungsziele. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: „Welche Technologien werden notwendig sein, um eine zukünftig geforderte Anwendung realisieren zu können?“

Technologiemonitoring ist eine Disziplin aus dem Technologiemanagement und befasst sich mit der Entwicklung und Planung von  Technologien, die von einem oder mehreren Unternehmen beherrscht werden (sollen). Die Technologiestrategie soll entwickelt oder überdacht werden und die Technologieentwicklung soll auf neue Herausforderungen eingestellt werden.

Technologiemonitoring sollte im Unternehmen von zentraler Stelle angeleitet und koordiniert werden, muss unternehmensübergreifend jedoch als dezentrale Aufgabe unter Einbeziehung aller Mitarbeiter verstanden werden. Sollte die Wirkung des Technologiemonitorings abflachen, können Fortschritte mit speziellen Technologiemonitoring-Projekten angeregt werden. Zusätzliche Unterstützung können externe Experten aus technologieorientierten Beratungsunternehmen bieten.

Im Kern des Technologiemonitorings stehen:

  1. Technologie-Bedarfsprofil – Welche Funktionen werden gebraucht? Welche Technologien stehen heute zur Verfügung? Was deckt die heutige Technik nicht ab?
  2. Trendrecherche – Wie werden Probleme jetzt und in Zukunft gelöst werden?
  3. Trendaufbereitung/-analyse – Machbarkeitsprüfung und Erfolgspotenzial, Risikoeinschätzung möglicher Fehlleitungen

Bekannt ist immer nur die Vergangenheit und (eingeschränkt) die Gegenwart. Ziel ist jedoch die Zukunftseinschätzung. Beim Technologiemonitoring sind einige Faktoren einzuplanen, welche sich über die Zeit (durch Wandlung des gesellschaftlichen Bewusstseins) verändern. Beispielhafte Faktoren, die für die Sicherung zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im turbulenten Umfeld von entscheidender Bedeutung sein können:

  • Kostenbewusstsein: Wie ändert sich das Kostenbewusstsein der Gesellschaft und insbesondere des Zielkundenkreises? Wie werden sich Kaufkraft bzw. Budgets ändern? Welche Funktionen werden wie wertgeschätzt werden?
  • Technologieeinsatz: Verschiedene Szenarien sind auch für den Technologieeinsatz denkbar, welche die Wettbewerbssituation auflockern oder verschärfen könnten. Möglich wäre eine Zukunft, in der sehr viele verschiedenartige Technologien parallel eingesetzt werden. Genauso ist aber auch denkbar, dass in der Zukunft Standardisierung angestrebt wird.
  • Veränderungsdynamik: Die Ausprägung der Nutzungszeiten von Technologien hängen von der Sichtweise der Gesellschaft und ihrer Veränderungsdynamik ab. Während ein PC heute nach etwa drei Jahren als hoffnungslos veraltet gilt, könnte sich dies in Zukunft noch beschleunigen oder verlangsamen. Substitutionsprodukte (z. B. Mobiltelefone und Tablets) könnten dafür sorgen, dass es schon bald keine PCs mehr gibt. Bei höherer Veränderungsdynamik steigt die Nachfrage pro Jahr, die Entwicklungszeiten und Amortisationszeiten müssen sich dafür aber verkürzen.