Das wirtschaftliche Oberziel in der sozialen Marktwirtschaft ist fixiert auf ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht. Um dieses Ziel zu erreichen, werden verschiedene Unterziele definiert, die vier wichtigsten werden gemeinsam oft als „Magisches Viereck“ bezeichnet. „Magisch“, weil die Unterziele teilweise gegeneinander konkurrierende Ziele sind.
Unterziele des Magischen Vierecks:
- Preisniveaustabilität:
Die In-/Deflation soll möglichst eingegrenzt werden, so dass nur für die Wirtschaft „gesunde“ Preisschwankungen eintreten. Einfluss nehmen, auf die Preisniveaustabilität, kann der Staat durch die eigenen Staatsausgaben, der Fiskalpolitik sowie die Steuerung von Mindestreserven der Banken und Anpassungen des Leitzinses durch die Institution der Zentralbank.
Überwacht wird das Preisniveau z.B. mit dem Warenkorb-Verfahren. - Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum:
Der Markt soll sich möglichst nicht überhitzen, das Wirtschaftswachstum jedoch auch nicht stagnieren oder in die Rezession verfallen.
Bemessen wird das Wirtschaftswachstum vor allem am Bruttoinlandsprodukt. - Hoher Beschäftigungsstand:
Ein hoher Beschäftigungsstand sichert die Wirtschaftskraft, die Finanzierung des Sozial(versicherungs)systems und den sozialen Frieden in der Bevölkerung.
Es gibt verschiedene Kennzahlen (u.a. die Arbeitslosenquote), mit welchen der Beschäftigungstand eingeschätzt werden kann. - Außenwirtschaftliches Gleichgewicht:
Einseitige Abhängigkeiten gegenüber dem Ausland sind zu vermeiden. Der Export soll gefördert werden.
Einer der Indikatoren für die Einschätzung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts ist die Außenbeitragsquote.
Magisches Sechseck
Oft ist auch vom „Magischen Sechseck“ die Rede. Dieses ist das Magische Viereck, erweitert um die folgenden Aspekte:
- Soziale Gerechtigkeit bzw. gerechte Verteilung
- Umweltschutz
Insbesondere diese zwei erweiternde Punkte stehen im Konflikt mit den Unterzielen des Magischen Vierecks.
Volkswirtschaftler stehen dem Magischen Sechseck (und anderen Erweiterungen) oft kritisch gegenüber.