Technologiemanagement

Technologiemanagement ist ein schnittstellenreicher, interdisziplinärer und strategischer Bereich innerhalb der produzierenden und verarbeitenden Industrie. Als Management, ein Begriff ohne eindeutige Entsprechung im Deutschen, wird die Planung, Organisation, Führung und Kontrolle verstanden. Das Begriff Technologie kommt aus dem Griechischen (technología = Herstellungs-/Verarbeitungslehre).

Technologiemanagement ist Wissensmanagement, der Fokus liegt auf Erwerb, Speicherung, Verarbeitung und Umsetzung von Technologiewissen. Technologiemanagement greift auch in den Bereich der Psychologie hinein und bedient sich den neuesten Erkenntnissen, wie Technologie den Menschen im Allgemeinen und bestimmten Zielgruppen im Speziellen verständlich und zugänglich gemacht werden kann.

Forschung und Entwicklung, Produkt- und Prozessgestaltung, Qualitätsmanagement, Controlling und Marketing sind Inhalte und Schnittstellen zugleich im Technologiemanagement.

Was ist Technologie?

Nach Gerpott (Strategisches Technologie- und Innovationsmanagement) umfasst Technologie…

… allgemein wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über Ziel-/Mittelbeziehungen, die bei der Lösung praktischer Probleme angewendet werden können

Technologie ist der allumfassende Begriff für angewendete bzw. anwendbare Arbeits-, Entwicklungs-, Produktions- und
Implementierungsverfahren.

Der Begriff Technologie wird von Laien leicht mit dem dem Begriff  Technik verwechselt. Technik ist ein wesentlich engerer Begriff. Technik beschreibt eine bestimmte Aufbau-/Funktionsweise eines Produkts bzw. eine Methode, um ein angestrebtes Ergebnis zu erreichen. Technologie geht weiter, umfasst auch die Erfahrung um die Technik, Systemplanung usw.

Basistechnologie

Basistechnologien sind, wie auch der Name ausdrücken möchte, die Basis unserer Industrie. Basistechnologien sind nicht nur in der Theorie und im Labor erprobt, sondern in der Praxis seit Jahren. Daher haben sich Basistechnologien in der ganzen Welt etabliert und nicht mehr wegzudenken.

Typische Beispiele, die der Basistechnologien zugehörig sind, sind Verbrennungsmotoren, Multiplexer, Kupferdrähte, Vulkanisierung oder TCP.

Basistechnologien sind in den Wirtschaftsnachrichten kaum zu finden, denn mit ihnen lassen sich keine neuen Geschäfte machen und ein Wirtschaftswachstum anstreben. Für die Wirtschaft selbst sind Basistechnologien von höchster Wichtigkeit.

Basistechnologien werden irgendwann verdrängt (Beispielsweise Verbrennungsmotoren durch alternative Antriebe), dies geschieht jedoch in der Regel langsam und oft mit Gegenwehr von Nutzern der Basistechnologie.

Idealerweise setzt sich eine Technologie irgendwann zur Basistechnologie durch. Nur die wenigsten Technologien werden zur Basistechnologie.

Schlüsseltechnologie

Schlüsseltechnologien sind der Schlüssel für weitere Entwicklung im entsprechenden Technologiesektor.

Schlüsseltechnologien sind im Fokus der Wissenschaft, da weit genug erforscht, um einen praktischen Andwendungsbezug herzuleiten, jedoch nicht genug erforscht, um alle potenziellen Anwendungen vollständig realisieren zu können.

Beispiele für Schlüsseltechnologien sind die Bioinformatik, Bilderkennung, VoIP, Robotik, Solarenergie- und Hybridtechnologie.

Schlüsseltechnologien stehen im Fokus der Politik, Medien und durch Wirtschaftsunternehmen finanzierte Forschung.

Schrittmachertechnologie

Schrittmachertechnologien sind bisher nicht einsatzbereite Technologien, jedoch bereits mehr als nur „Zukunftsmusik“. Die Schrittmachertechnologien haben bereits einein Anwendungsbezug und können zu Schlüsseltechnologien werden, dann ein Wirtschaftswachstum erreichen. In Schrittmachertechnologien sind jedoch mit notwendigen, oft sehr risikoreichen Investitionen verbunden.

Beispiele für Schrittmachertechnologien sind die Neuroinformatik, Gentechnologie und Nanotechnologie.

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