Komparative Kosten

Komperative Kosten sind das Verhältnis der Produktionskosten zweier Güter zueinander. Komperative Kosten sind ein wichtiger Aspekt der Thematik Arbeitsteilung.

Eine Arbeitskraft oder ein Unternehmen (oder gar eine Volkswirtschaft) kann nicht mehrere Güter parallel mit gleicher Qualität und in gleicher Quantität herstellen. Es müssen dabei immer Kompromisse eingegangen werden.

komperative Kosten

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Güter

Nichtfreie Güter sind volkswirtschaftlich gesehen, knappe Waren und Dienstleistungen, die zu einem Preis angeboten werden können.

Substitutive Güter

Substitutive Güter sind gegeneinander austauschbar, denn beide Güter können das selbe Bedürfnis (annähernd) gleichermaßen befriedigen.

Beispiele: Ein TV-Gerät lässt sich durch einen PC mit TV-Hardware ersetzen. Ob die Ersetzung sinnvoll ist, hängt von Präferenzen des Nutzers ab und wirtschaftlichen Faktoren.

Das Verhalten einer Preis-Absatzfunktion ist wie folgt:

Verändert sich der Preis eines substituierbaren Gutes (z.B. steigen), ändert sich die Nachfrage für das andere Gut (z.B. hier: steigen). Steigen also beispielsweise die Preise für TV-Geräte, werden sich mehr Menschen überlegen, einen PC mit entsprechender Hardware zu kaufen.

Komplementäre Güter

Komplementäre Güter sind im Verwendungszweck miteinander verbunden, da sie sich gegenseitig ergänzen. Z.B. ist die Produktion von Motorradhelmen indirekt an die Produktion von Motorrädern gekoppelt. Bricht der Markt für Motorräder zusammen, wird auch die Produzierende Industrie der Motorradhelme Konsequenzen ziehen müssen.

Vollkomener Markt

Der vollkommende Markt ist ein Abstraktionsmodell um die Marktfunktionen an Hand einfacher Beispiele besser verstehen zu können.

Was zeichnen den vollkommenden Markt, wenn es Ihn geben würde, aus?

  • Atomistische Martkstruktur

Der vollkommende Markt ist ein Polypol, es gibt keine Marktteilnehmer mit übergeordneter Macht

  • Güterhomogenität

Alle Güter stehen in gleicher Qualität und Quantität bereit

  • Präferenzenfreiheit

Es gibt keine Bevorzugung durch soziale Bindung oder unterbewussten Bevorzugungen

  • Markttranzparenz

Alle Angebote und die gesamte Nachfrage sind sofort ersichtlich, ohne z.B. geografische Benachteiligung

  • Mobilität (unbegrenzt)

Entfernungen zu Nachfragern/Anbietern spielen keine Rolle

  • Unbegrenzte Teilbarkeit aller Produktionsfaktoren
  • Unendliche Reaktionsgeschwindigkeit

Angebots-/Nachfrageänderungen wirken sich sofort aus

  • Freiwillige Ausstauschbeziehungen

Keine Produktionseinbrüche z.B. durch Naturkatastrophen

  • Konstante und stabile Produktionsverfahren

Der Markt

Als Markt wird das Zusammentreffen von Nachfrage und Angebot nach mindestens einem Gut bezeichnet. Der Markt versucht immer in ein Gleichgewicht zu kommen, dass Nachfrage und Angebot also übereinstimmen.

Verschiedene Märkte sind:

  • Gütermärkte (Flohmarkt, Kaufhaus, …) und Immobilienmärkte
  • Dienstleistungs- und Arbeitsmärkte
  • Wertpapiermärkte (insbesondere der Aktienmarkt)

Marktforum

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Soziale Marktwirtschaft

 Die Soziale Marktwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, welches in Deutschland existiert. Das System beruht auf der Basis der freien Marktwirtschaft. Im System der freien Marktwirtschaft sind alle Wirtschaftseinheiten frei, ungebunden (keine sozialen Verpflichtungen), reiner Kapitalismus. Da sozial Benachteiligte in einer absolut freien Marktwirtschaft kaum überlebensfähig sind, gleicht der Staat in das Wirtschaftssystem ein, regelmentiert es oder unterstützt es unter Einbeziehung von sozialen und ökologischen Aspekten.

Verteilungsfunktion:

Da Leistungsfähigere immer mehr verdienen können, als Leistungsunfähigere (z.B. Behinderte, Altersschwache), verteilt der Staat Einkommen um, so dass auch weniger leistungsfähigere Menschen überleben und sich zudem zumindest ein Existenzminimum sichern können.

Zuordnungsfunktion:

  • Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für funktionsfähigen Wettbewerb, denn Wettbewerb sorgt für Innovation (besser sein als der Andere) und für konkurrierende Produktpreise
  • Öffentliche Güter und Dienstleistungen, denn nicht alle nachgefragten Produkte sind für Unternehmen rentabel auf dem Markt anzubieten oder müssen (aus sozialen Gründen) so niedrig im Preis angeboten werden, dass diese Aufgabe nur der Staat übernehmen kann
  • Steuerung des Marktes, denn z.B. Zigaretten stellen eine gesundheitliche Gefahr für die Gesellschaft dar, daher existiert eine Regelmentierung mit zusätzlichen Steuern (hier: Tabaksteuer), andere Produkte sind vorteilhaft für die Gesellschaft und werden subventioniert (z.B. Bildungsangebote)
  • Rechtssicherheit, z.B. indem Arbeitgebern aufgezwungen wird, einen schriftlichen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitnehmer auszuhandeln

Stabilisierungsfunktion:

Der Geld steuert einer drohenden Überhitzung der Konjunktur oder einer Rezession entgegen, indem er mehr oder weniger in das Wirtschaftssystem investiert oder z.B. die Fiskalpolitik (Steuerpolitik) anpasst

Produktionsfaktoren

Die Produktionsfaktoren nach der Betriebswirtschaftslehre sind von denen nach der Volkswirtschaftslehre zu unterscheiden.

Produktionsfaktoren der Betriebswirtschaft sind:

  • Ausführende Arbeit
  • Dispositive Arbeit
  • Betriebsmittel
  • Werkstoffe

Ausführende Arbeit ist die praktische Tätigkeit, welche der Leistungserstellung dient. Die dispositive Arbeit ist die leitende Arbeit (leitende Angestellte, Management, Geschäftsführung,..). Betriebsmittel sind Maschinen, Dienstwagen, Gebäude usw., Werkstoffe sind Verbrauchsgüter (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe), welche für die Herstellung eines Gutes benötigt werden.

Bestellungsoptimierung

Die Bestellmengenoptimierung analysiert mögliche Bestellmengen und trifft die Entscheidung über die optimale/angemessene Bestellmenge.

Die Optimierungsanalyse ist notwendig, um das beste Verhältnis zwischen Lagerhaltungskosten (Zinskosten, Wertverlust, Lagerbetriebskosten,…) und Bestellkosten (Kursschwankungen, Terminkosten, Mindestbestllmengen, Frachtraumausnutzung, Reservenegpässe,…) zu ermitteln. Eine Methode hierfür ist z.B. die ABC-Analyse. Ziel der Optimierung ist die Minimierung der Gesamtkosten für den Betrieb.

Beispielhafte mathematische Lösung zur Ermittlung der optimalen Bestellmenge:

Ein Hersteller hat einen jährlichen Bedarf von 6500 Mikrokontrollern. Ein Mikrokontroller kostet 250 Euro. Zudem kommen Transportkosten von 105 Euro pro Bestellung, als feste, mengenunabhängige Bestellkosten hinzu. Die Lager- und Zinskosten für das im Lager bestehende Kapital belaufen sich auf 10%.

Rechnungsbetrag: Preis x Menge => Preis * Bedarfsmenge => 6500 x 105 Euro = 682500 Euro

Bestellkosten pro Bestellung: Bedarfsmenge / Bestellmenge * Bestellkosten pro Bestellung => 6500 / Bestellmenge * 105

Zins-/Lagerkosten: Durchschnittlicher Lagerbestand (linear) => Bestellmenge / 2
Somit: Durchschnittlich im Lager gebundenes Kapital: Bestellmenge / 2 * Preis

Multizipliert mit den prozentualen Lagerkosten (Lagerkosten / 100) => Bestellmenge / 2 * Preis * Lagerkosten / 100 => Bestellmenge / 200 * Preis * Lagerkosten

Die Lösungsformeln sind dann wie folgt:

Mathematische Lösung

Als Erstes wird die Gleichung für die Gesamtkosten aufgestellt (Kostenfunktion). Diese wird nach der Bestellmenge abgeleitet, daraus folgt die Funktion der Steigung der Kostenfunktion. Die Steigung der Kostenfunktion ist an den Extremstellen (Minimum, Maximum) gleich Null. Gesucht ist nun das Minimum der Kostenfunktion, hierfür wird die Funktion der Steigung gleich Null gesetzt und nach Bestellmenge umgeformt.

Bei einem Gesamtbedarf von 6500 Mikrokontrollern mit einerm Stückpreis von 250 Euro, Transportgebühren (pro Bestellung) von 105 Euro und 10% Lagerkosten, ergibt sich somit eine optimale Bestellmengei.H.v. 233,67 Euro.

Der Nachweis, dass es sich hierbei um ein Minimum handelt, erfolgt mit der 2. Ableitung nach der Bestellmenge (die Steigung der Steigung von der Kostenfunktion), werden die gegebenen Werte eingesetzt, wird ein positiver Betrag errechnet – dieser deutet auf ein Minimum hin. Dieses Minimum an Kosten zeichnet den Punkt der Bestellungsoptimierung aus.

ABC-Analyse

Die ABC-Analyse dient als betriebswirtschaftliches Analyse-Mittel, um die wirtschaftlich relevantesten Güter durch Vergleich zu ermitteln bzw. zu gruppieren und die Lagerhaltungskosten und Bestellungszeiträume zu optimieren.

Schrittweises Vorgehen:

1. Zusammenstellung der zu disponierenden Materialien unter wert- und mengenmäßiger Betrachtung

2. Ermittlung des wertmäßigen Verbrauchs jedes Artikels -> Das Produkt aus Menge und Preis (monetärer Wert)

3. Rangordnung der Artikel nach ihrem wertmäßigen Verbrauch

4. Erfassung des prozentualen Anteils am gesamten Verbrauchswert für jeden Artikel

5. Kumulierung der Verbrauchswerte und der prozentualen Anteile

6. Einteilung der Artikel in die Klassifizierung A, B, C

Fazit aus einer ABC-Analyse

Die Artikel finden sich in den Klassen A, B oder C wieder und sind somit gruppiert.

Wertanteil – Gesamtmenge Klasse
Wertanteil 80 %; Gesamtmenge 15 % A
Wertanteil 15 %; Gesamtmenge 35 % B
Wertanteil 5 %; Gesamtmenge 50 % C

Artikel des Klasse A haben wegen des hohen Aufwandes eine hohe Priorität bei der Materialdisposition, diese gelten als „heikle Artikel“. Artikel der Klasse C haben einen niedrigen Anteil am Gesamtwert, jedoch einen hohen Anteil an der Gesamtmenge, diese Artikel haben eine niedrige Priorität. Artikel der Klasse B haben einen Aufwand bei der Disposition, welcher niedriger als bei den Artikeln der Klasse A ist, jedoch höher als bei den Artikeln der Klasse C ist.

Artikel der Klasse A können (gegenüber Artikeln der Klasse B und insbesondere der Klasse C) die Effektivität/Wirtschaftlichkeit der Produktion erhöhen. Dazu sollten Artikel der Klasse A nicht zu früh, sondern erst ab einer besonders genauen Planungsmöglichkeit, beschafft werden. Die Artikel sollten zudem in der optimalen Bestellmenge beschafft werden, eine Reserve möglichst kleingehalten werden (soweit vertretbar). Außerdem ist ein hoher Aufwand für einen Preisvergleich gerechtfertigt.

Was ist eigentlich ….. Materialwirtschaft?

Die Materialwirtschaft befasst sich mit der Beschaffung, Veräußerung, Verwaltung und dem Einsatzvon Material. Material dient als Rohstoff, Hilfsstoff oder Betriebsstoff.

Die Materialwirtschaft befasst sich im Einzelnen mit:

1. der Beschaffung

2. dem Transport

3. der Lagerung

4. der Bereitstellung

5. der planmäßigen Nutzung

6. der Überwachung

7. der Entsorgung von Material

Dabei müssen viele ökonomische, ökologische, technische und rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. Hierbei stellen sich fragen wie z.B. „Wie lange ist die Haltbarkeit des Materials?“, „Wie viel Material muss zur Produktion zur Verfügung stehen?“, „Welche schnell benötigt die Produktion das Material?“, „Welche Umwelteinflüsse dürfen auf das Material nicht einwirken?“, „Welche Alternativen zu einem Material gibt es?“, „Darf ein bestimmtes Material (nicht) verwendet werden?“.

Hierbei stehen Sach-, Formal- und Sozialziele ggf. in Konflikt.

Unterscheidung von Materialien

Rohstoffe: Grundmaterial, das Basismaterial/-werkstoff, z.B. Holz zur Herstellung von Möblierungen. Rohstoffe gehen wertmäßig und gebrauchsmäßig in ein Endprodukt ein.

Hilfsstoffe: Hilfsmaterialien/-werkstoffe, z.B. Schrauben für die Herstellung von Möblierungen. Hilfsstoffe gehen wertmäßig und gebrauchsmäßig in ein Endprodukt ein.

Betriebsstoffe: Stoffe, die nicht direkt, also nicht gebrauchsmäßig, in das Endprodukt einfließen, jedoch für die Leistungserstellung notwendig sind. Nur wertmäßig fließen die Betriebsstoffe in das Endprodukt ein. Dies sind zum Beispiel Schleifstoffe oder auch der Strom, welcher für die Herstellung von z.B. Möblierungen notwendig ist.

Materialbedarfsermittlung

Die Materialbedarfsermittlung behandelt die Ressourcenplanung für die Produktion und ist eine Schnittstelle zwischen der Materialbeschaffung und der Produktion. Über die Materialbedarfsermittlung Fragen bezüglich der zukünftig benötigten Ressourcen/Materialien geklärt, zu welchen Kosten, Konditionen und welche Alternativen bereitstehen, vor allem aber ist die Materialbedarfsermittlung mit Zeitmanagement verbunden („wann muss was passieren und welche Pufferzeiten gibt es?“).