Ergonomische Gestaltung von Software

Ergonomie betrifft nicht nur Stühle, Schreibtische und sonstige Büromöbel, sondern auch Anzeigen und Steuerelemente (im Büro, Cockpit, Konsolen, Anlagen usw.). Die Ergonomie ist daher auch Einflussgeber in der Produktgestaltung im Maschinenbau und der Elektrotechnik. Sehr viele Anzeigen und Steuerelemente, welche vor 10 Jahren noch Hebel und analoge Anzeigen waren, sind heute digitalisiert und als Software realisiert. Die Ergonomie spielt daher auch immer mehr in der Software-Entwicklung eine Rolle.

Die Ergonomie hat ganz allgemein das Ziel, eine menschengerechte Arbeits-/Produktgestaltung und eine bestmögliche Mensch-Maschine-Schnittstelle zu erreichen und dauerhaft zu gewährleisten. Dies ist keinesfalls ein „Öko-Gedanke“ oder eine Nebensächlichkeit, denn hier geht es um die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit und letztendlich auch um eine Effizienz beim Umgang mit moderner Technik.

Bei der Software-Ergonomie trifft die Software-Entwicklung auf die Psychologie und Arbeitswissenschaft. Vielfach reicht schon gesunder Menschenverstand, um in ergonomischer Hinsicht gute Software zu entwickeln. Immerhin arbeiten Software-Entwickler auch mit moderner Software wie Entwicklungsumgebungen (beispielsweise MS Visual Studio), welche ebenfalls in Sachen Ergonomie mehrmals überdacht wurde (man Vergleiche die verschiedenen Versionen untereinander).

Der Software-Entwickler ist  jedoch nicht alleine dazu fähig, eine durch und durch ergonomische Software zu entwickeln, denn dieser konzentriert sich eher auf die Kernfunktion der Software und ist von seinem Produkt grundsätzlich überzeugt und, sofern Eindrücke von Dritten nicht zur Software-Entwicklung vermittelt werden, von Natur aus völlig verblendet. Der Software-Entwickler (dass er in einem Entwickler-Team beteiligt ist, macht es kaum besser) ist ein Profianwender seiner Software und wird sich weder gut in einen Anfänger, noch in tägliche Alltagsprobleme hineinversetzen können.

Es ist aus der Zielgruppe für eine Software auch eine Ergonomieebene abzuleiten. Beispielsweise arbeiten mit einem Betriebssystem wie Microsoft Windows oder Microsoft Word Benutzer jeglicher Gruppen, so auch absolute Anfänger, während sich für spezielle Entwicklungsumgebungen oder CAD-Software andere Gruppen ergeben, welche wahrscheinlich nicht mehr darauf hingewiesen werden wollen, dass die Software automatische Zwischenspeicherungen vornimmt. Diese Zielgruppen verbringen unterschiedlich lange Zeitspannen mit der Software, haben unterschiedliches Vorwissen und Auffassungsgaben.

Die DIN ISO 9241 ist eine internationale Norm, welche für die Gestaltung von  Software (neben Hardware und der Arbeit mit IT-Systemen) -Ergonomievorgaben festsetzt und beachtet werden sollte. In der DIN ISO 9241-110 werden Grundsätze der Gestaltung von Dialogen in der Software definiert. Die Norm legt Grundsätze für eine Dialoggestaltung fest und ist somit von nicht geringer Bedeutung in der Software-Entwicklung, insbesondere, wenn es um die Windows-Programmierung geht.

Einige Grundsätze in der Dialoggestaltung in der Software-Entwicklung:

Schreibe einen Kommentar