Arbeitszufriedenheit

Tatsächliche Arbeitsbedingungen (Arbeitsinhalt, äußere Arbeitsbedingungen, Organisation, zwischenmenschliche Beziehungen) werden von arbeitenden Menschen wahrgenommen und ihrerseits als zufrieden stellend oder nicht zufrieden stellend aufgefasst. Die eigene Interpretation der Arbeitsbedingungen wird mit den eigenen Vorstellungen und Wünschen verglichen. Dies führt zu einer Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit einhergehender Motivation oder Demotivation am Arbeitsplatz.
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der gegebenen Arbeitsgestaltung.
Die Motivation und Zufriedenheit sind für eine effiziente Arbeit essenziell und werden anhand von häufig herangezogenen Erklärungsfaktoren, wie Leistungsniveau, Fehlzeiten oder Fluktuation, einzuschätzen versucht.

Laut der Motivator-Hygiene-Theorie (oder: Zwei-Faktoren-Theorie) nach Herzberg gibt es für die Entstehung von Arbeits(un)zufriedenheit zwei Faktoren.

  1. Faktor – Motivatoren: Unter Motivatoren fallen Kriterien, welche bei Nichtvorhandensein keine Unzufriedenheit verursachen, aber bei Vorhandensein motivieren und die Zufriedenheit erhöhen
  2. Faktor – „Hygienefaktoren“: Hierunter fallen Kriterien, welche als selbstverständlich gelten (und bei Vorhandensein weniger gewürdigt werden), bei Nicht-Vorhandensein oder schlechter Erfüllung provoziert dies eine Unzufriedenheit

Die Motivator-Hygiene-Theorie ist eine Inhaltstheorie der Arbeitswissenschaft über die Arbeitsbedingungen, die Arbeitszufriedenheit beeinflussen.

Hierarchie der Bedürfnisse (Bedürfnis-Pyramide) nach Maslow:

Stark angelehnt an Bruggeman (1975), die entscheidungsbaumartige Darstellung über die Gründe zur Arbeits(un)zufriedenheit.

  • Arbeitszufriedenheit (stabil): Der Soll-Ist-Vergleich fällt positiv (Zufriedenheit gegeben) aus und das Anspruchsniveau bleibt unverändert
  • Arbeitszufriedenheit (progressiv): Zufriedenheit gegeben, aber der Anspruch steigt dadurch
  • Arbeitsunzufriedenheit: Arbeitsunzufriedenheit gegeben (ohne Lösungsversuche)
  • Pseudo-Arbeitszufriedenheit: Arbeitsunzufriedenheit und der Anspruch bleibt unverändert, dafür wird die Situation verfälscht (geschönt) wahrgenommen und die Unzufriedenheit ignoriert
  • Arbeitsunzufriedenheit (konstruktiv): Arbeitsunzufriedenheit, der Anspruch bleibt unverändert, aber es werden Lösungen gesucht und probiert
  • Arbeitszufriedenheit (resignativ): Arbeitsunzufriedenheit, zum Ausgleich sinkt das Anspruchsniveau, so das Zufriedenheit erreicht wird

Arbeitsverhältnisse, die dauerhaften und übermäßigen Stress provozieren, werden von allen Menschen langfristig als unhaltbar wahrgenommen und lösen eine Unzufriedenheit und Drosselung des Arbeitsengagements aus. Stress wird individuell unterschiedlich auf- und wieder abgebaut, so dass, abhängig vom Individuum, Stress später oder früher als kaum erträglich erlebt wird.

Stress gilt als ein unangenehm empfundener Zustand. Stress wird von der betroffenen Person als kritisch, unausweichlich bis bedrohlich empfunden. Stress besteht besonders akut, wenn die Person in zeitliche Bedrängnis gerät oder Aufgaben nicht wie von ihr (subjektiv) gefordert bewältigen kann. Stress ist eine natürliche, unbewusst gesteuerte Reaktion, welcher den Organismus auf körperlich herausfordernde Aktivitäten (wie Angriff und/oder Flucht) vorbereitet. Im modernen Leben, und so auch im Arbeitsalltag, werden solche Aktivitäten nicht durchgeführt und (unbewusst oder bewusst) unterdrückt. Diese Unterdrückung/Zurückhaltung verlangt eine zusätzliche Leistung ab.

In der Medizin wurde mehrfach nachgewiesen, dass Stress bestimmte Krankheiten auslösen oder fördern kann, viele Krankheiten stehen im Verdacht, vom Stress mitverursacht zu werden. Außerdem besteht während Stress erhöhte Unfallgefahr am Arbeitsplatz (zum Teil durch Hektik und Überreaktionen).

Durch eine gute Arbeitsatmosphäre, soziale Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte sowie durch eine angemessene Aufgabenstellung und -formulierung kann Stress wesentlich gemindert werden und die Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers dauerhaft erhöht und gleichmäßig gehalten werden.
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