Thermoplaste – Werkstoff und Verarbeitung

Thermoplaste sind die erfolgreichsten Kunststoffe und eine der erfolgreichsten Werkstoffarten der Neuzeit. Aus Sicht der Werkstofftechnik gibt es zwei Formen von Thermoplaste:

  • Amorphe Thermoplaste
  • Teilkristalline Thermoplaste

Amorphe Thermoplaste haben eine Struktur, welche sich durch ineinander verflochtene lange Fadenmoleküle auszeichnet. Bei Raumtemperatur sind Thermoplaste hart. Die Vernetzung besteht nicht in einer dichten Struktur sondern durch ungeordnete Überlappung. Thermoplaste sind tendenziell – jedoch nicht zwingend – wärmeempfindlich. Bei Erhitzung geraten die Fäden in Schwingung und lockern sich, weiß zu einer Erweichung führt.

Teilkristalline Thermoplaste bestehen hingegen aus teilweise parallel anliegenden, verwobenen Fadenmolekülen in einer dichten Anordnung. Teilkristalline thermoplastische Bauteile sind bei höheren Temperaturen daher besser konstruktiv nutzbar.

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Process Costing – Divisionskalkulation

Process Costing ist ein Methodenansatz aus dem angelsächsischen Kostenmanagement. Es werden Kosten und Output (bzw. Produktionsleistung) nach Produktionsprozessen oder Abteilungen unterschieden. Herangezogen werden in der Regel Durchschnittswerte. In Deutschland ist Process Costing eher als mehrstufige Divisionskalkulation in der Kostenträgerrechnung bekannt. Die einfachste Form der Divisionskalkulation berechnet sich mit der Division der Gesamtkosten durch den Output (Produktionsmenge).

Die Produktionsmenge kann je nach Produktart in Stück, Volumen, Gewicht, Maße oder Leistung (z. B. kWh bei Energieerzeugern) angegeben werden. Zum Einsatz kommt die Divisionskalkulation vor allem bei Ein-Produkt-Unternehmen (auch mit Sortenfertigung), beispielsweise in den Branchen:

  • Rohstoff-Abbau (Öl, Kohle, Mineralien etc.)
  • Rohstoffverarbeitung (z. B. Papier, Holz)
  • Textilverarbeitung
  • Papierverarbeitung
  • Chemieproduktion
  • Energieerzeugung

In der Praxis werden Kosten differenziert nach Produktionskosten (pro Produkt) sowie nach Kosten für Vertrieb und Verwaltung.

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Grundlagen der Fertigungstechnik – Buchempfehlung

Fertigungstechnik ist eines der wichtigsten Kernfächer im Maschinenbau. Die Fertigungsverfahren sind mit dem technischen Fortschritt im Wandel. Das Buch Grundlagen der Fertigungstechnik vom Carl Hanser Verlag geht auf die grundlegenden Verfahren und Prozesse in der modernen Fertigungstechnik ein. Beleuchtet werden Prinzipien, Anwendungsbeispiele und Eigenschaften moderner Fertigungsverfahren aus Perspektive der Produktivität, Flexibilität, Automatisierbarkeit und Umweltverträglichkeit.

Ziel der Herausgeber ist es, dem technisch interessierten Leser ein Nachschlagewerk sowie eine fachliche Hilfe zur Analyse fertigungstechnischer Sachverhalte zu bieten.

 

Grundlagen der Fertigungstechnik

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Hochfester Stahl als Konstruktionswerkstoff

Stahl ist ein verbreiteter Konstruktionswerkstoff überhaupt. Stahl ist bedeutender Strukturwerkstoff (Skelettbau) im Hochbau, Automobilbau und vielen weiteren Bereichen. Stahl ist kein einfacher Werkstoff, sondern eine Werkstoffgruppe mit mehr als 2500 Stahlsorten, bestehend aus verschiedenen metallischen Legierungen mit Eisen als Hauptbestandteil und einem kleinen Anteil von Kohlenstoff. Stahl ist ein Eisenmetall-Werkstoff mit einem Höchstgehalt von 2,06% Kohlenstoff (C). Im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm lässt sich Stahl demnach wie folgt skizzieren:

Nach der DIN EN 10020 ist Stahl ein Werkstoff, dessen Massenanteil an Eisen größer ist als der jedes anderen Elements, dessen Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen kleiner als 2% ist und der andere Elemente enthält.

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Börsengang – Initial Public Offering

Wertpapierbörsen spielen eine wichtige Rolle in der heutigen Geschäftswelt. Eine Aktienbörse (engl. Sock Market oder Stock-Exchange oder Equity Market) ist ein privater oder öffentlicher realer oder virtueller Marktplatz, bei welchem Aktien und Derivate zu einem vordefinierten, übereinkommenden Preis gehandelt werden.

Die Hauptakteure im Aktienhandel waren in der Vergangenheit die sogenannten Trader. Trader (engl. für „Händler“) handeln mit Wertpapieren, insbesondere mit Aktien. Heute hat sich die Gewichtung zu Gunsten der institutionellen Investoren (Kreditinstitute, Rentenversicherungen, Fondgesellschaften, Investorengruppen etc.) verschoben. Der individuelle Investor (Retail) spielt in der globalen Aktiengeschäftswelt nur noch eine kleine Rolle.

Aktien sind bei Aktienbörsen gelistet und dürfen dort gehandelt werden. Aktienbörsen sind Einrichtungen, die darauf spezialisiert sind, Käufer und Verkäufer von Aktienpapieren zusammen zu bringen. Aktienbörsen wurden international durch die USA sehr geprägt. Die größten Börsen befinden sich in den USA, bekannt sind hier allen voran die New York Stock Exchange (NYSE), NASDAQ und Amex. Die wichtigsten Aktienbörsen in Europa sind die London Stock Exchange, die Deutsche Börse AG (Frankfurt am Main) sowie die Paris Bourse.

Weltweite Hochburgen für Wertpapierbörsen sind in Amerika und Kanada, der Europäischen Union sowie in Asien zu finden. In Asien sind (in Reihenfolge des Handelsvolumens) Hongkong, Singapur, Tokyo und Shanghai von hoher Bedeutung in der Finanzwelt.

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Kaizen

Kaizen 改善 (かいぜん – „Wandel zum Besseren“) ist ein japanischer Ansatz zur Hervorbringung von Ideen für und Umsetzungen von ständiger Verbesserung. Im industriellen Kontext ist Kaizen eine Vorgehensweise zur betriebsinternen Prozessoptimierung zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit, Kundenorientierung, Kundenbindung sowie Kunden-/Mitarbeiterloyalität durch Verbesserung der Produkt-, Prozess- und Servicequalität.

Langfristiges Ziel ist die Erhaltung der erreichten Zustände, wenn diese vorteilhaft sind, und die Erreichung weiterer Verbesserung. Verbesserung ist im Sinne des Kaizen immer möglich und das Streben nach Verbesserung darf niemals aufhören. Selbstzufriedenheit gibt es demnach nicht. Im Gegensatz zum Re-Engineering ist jedoch keine sprunghafte Verbesserung das Ziel, sondern die langfristig-schrittweise Innovation im Unternehmen. Der Weg des Kaizen folgt der schrittweisen Perfektionierung von Prozessen, Prozessketten und -netzwerken.

Da kleine Schritte auch nur kleine Verbesserungen verursachen, muss diese Anreihung von Verbesserungen immer wieder in einem Kreislauf wiederholt werden. Kaizen steht also für eine Evolution im Unternehmen. Sich positiv auswirkend vorhergesagte Veränderungen, die sich nach Realisierung langfristig als tatsächlich positiv auswirkend herausstellen, werden beibehalten, jedoch auch immer wieder in Frage gestellt und noch weiter perfektioniert. Veränderungen, die sich langfristig als doch nicht so vorteilhaft oder zielführend herausstellen, werden wieder verändert.

Kaizen verläuft Bottom-Up: Nach dem Prinzip, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit am besten kennen und ihnen daher auch die besten Ideen zur Verbesserung kommen können. Die Verbesserung soll von innen heraus aus dem Unternehmen kommen und zwar von überall aus dem Unternehmen. Jeder Mitarbeiter kann und soll zur Verbesserung des Unternehmens beitragen.

Die Einbindung der Mitarbeiter führt in der Regel zu einer höheren Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Sich mit dem Unternehmen verbunden fühlende und motivierte Mitarbeiter sind ein Hauptfaktor für die Sicherung der Wettbewerbsposition.

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Beschichtungen

Technische Anforderungen an Bauteile steigen permanent, auch und insbesondere Bauteiloberflächen müssen auf neue Anwendungsfelder abgestimmt und an steigende Anforderungen angepasst werden. Weder Konstruktions- noch Funktionswerkstoffe können allen Oberflächen-Anforderungen alleine gerecht werden. Im Fokus der Bemühungen für den technologischen Fortschritt stehen Beschichtungen, welche speziellen Anforderungen gerecht werden und oftmals simultan mehrere Funktionen erfüllen.

Beschichtungen sind als ergänzende Fertigungsverfahren zu sehen, welche einen Konstruktionswerkstoff um Eigenschaften ergänzt und/oder negative Eigenschaften ausgleicht. Die Beschichtung ist die abtrennende Grenze zwischen Konstruktionswerkstoff und der Umwelt.

Beschichten ist ein Fertigungsverfahren durch Aufbringen einer haftenden Schicht aus formlosen Stoff auf der Werkstückoberfläche, näher definiert durch die DIN 8580. Beschichtungen erhöhen die Anwendungsmöglichkeiten von Werkstücken durch Anpassung der Werkstoffoberfläche an die einsatzbedingten Anforderungen. Dabei können Beschichtungen hauchdünn (kleiner als 1μm) oder auch sehr dick sein. In der technologischen Evolution steht die Menschheit sehr wahrscheinlich noch am Anfang des Möglichen. Die Nanotechnologie wird zukünftig entscheidende Beiträge zu Beschichtungsverfahren leisten und nahezu grenzenlose Möglichkeiten schaffen.

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